Adresse:
Am Heuweg 1
87679 Westendorf-Dösingen
Auftraggeber:
Landkreis Ostallgäu
Beauftragte Leistung:
LPH 1-9 HOAI
Projektzeiten:
Planung: 06/2017 – 02/2019
Bauzeit: 02/2019 – 06/2020
Projektgröße:
BRI: 30.630 m2
BGF: 4.523 m2
Energiestandard:
erfüllt KfW 70 EnEV 2016
Projektbeteiligte:
Tragwerksplanung:
IGS Ingenieurgesellschaft Allgäu, Marktoberdorf
Haustechnik:
Ingenieurbüro Schötz Dietmannsried
Elektroplanung:
Körbl + Feneberg, Füssen
Brandschutz:
Anwander-Waldmann, Sulzberg
Bauphysik:
Horstmann + Berger, Altensteig
Schallschutz:
EM-Plan, Augsburg
Fotografie:
Rainer Retzlaff, Niedersonthofen
Aufgabe
Der Neubau Bauhof Dösingen dient dem Landkreis Ostallgäu als Kreisbauhof. Der bisher im Ortsbereich Westendorf gelegene Bauhof wird durch den größeren Neubau am südlichen Ortsrand in Dösingen ersetzt. Der Bauhof beinhaltet einen Verwaltungsbereich mit Büros, Betriebsräumen für Mitarbeiter, eine Werkstatthalle, eine Fahrzeughalle, eine Lagerhalle sowie eine Salzlagerhalle.
Städtebau
Auf dem weitestgehend ebenen Grundstück ist der Bauhof in zwei parallel liegenden Baukörpern angeordnet, die jeweils ein Satteldach erhalten. Das Layout ist bestimmt durch die Arbeitsabläufe, Fahrzeugbewegungen und den Schallschutz gegenüber den Betriebswohnungen im Norden. Ein Grünstreifen entlang der Straße ermöglicht Einblicke in den Werkhof.
Zur Be- und Entladung bietet sich hier ausreichend Platz für Fahrzeugbewegungen ohne den Werkhof zu blockieren. Südlich und östlich der Maschinenhalle befinden sich das Baustofflager und die Sammelstellen für die Entsorgung, die ebenfalls ideal anzufahren sind. Vor dem Eingangstor ist ausreichend Platz für wartende LKWs.
Der nördliche Baukörper beinhaltet den zweigeschossigen Verwaltungsteil, eine Werkstatt mit Waschhalle sowie eine Fahrzeughalle.
Die südliche Halle teilt sich in eine niedrigere Lagerhalle und eine höhere Salzlagerhalle. Beide Baukörper sind so angeordnet, dass eine spätere Erweiterungsmöglichkeit besteht.
Alle Fahrzeuge und Lagerbereiche sind in freitragenden Hallen untergebracht, um möglichst flexibel zu sein. Die temperierte Fahrzeughalle bildet mit der gegenüberliegenden unbeheizten Lager- und Maschinenhalle den Werkhof mit 25m Tiefe.
Baukörper
Das gemeinsame Vordach der Nordhalle verbindet alle Hauptnutzungen miteinander. Es ist nicht nur prägendes Gestaltungselement, es fördert auch den Nutzen immens: Witterungsschutz, Beleuchtung, Schneefreiheit, Zusammengehörigkeit. Am Kopf der Anlage sitzt die Verwaltung. Der Verwaltungsteil beinhaltet im Erdgeschoss Büros, eine Teeküche, WCs, getrennte Umkleiden und Waschräume für Damen und Herren und einen großen Aufenthaltsraum im Obergeschoss.
Das Büro des Leiters bietet den wichtigen Überblick über Einfahrt, Werkhof, Fahrzeug- und Werkstatthallen.
Die Werkstatt ist mit einem Kran und einer Hebebühne ausgestattet. Eine Waschhalle, ein abgetrennter Tankraum mit Lager, eine Schlosserwerkstatt und eine Schreinerei sind ebenfalls Teil des Werkstattbereichs. Die Fahrzeughalle ist als Garage mit Stellplätzen für Großfahrzeuge und Kombis geplant.
Die unbeheizte südliche Halle dient der Lagerung von Geräten, Anhängern und Material. In der Salzhalle wird das Salz für den Winterdienst gelagert. Ein großzügiger Vordachbereich auf der Ostseite mit einem großen Holzschiebetor bildet den Zugang zur Halle.
Technische Ausrüstung
Das Gebäude wird an das Fern-/Nahwärmenetz angeschlossen, wobei nur die Nordhalle je nach Bereich in unterschiedlichem Maß beheizt wird. Die unterschiedlichen Anforderungen bedingen jeweils unterschiedliche Dämmstärken der Außenwände und des Dachs. In der Verwaltung ist eine Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung geplant. Für die Eigennutzung ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach vorgesehen.
Konstruktion
Der Landkreis setzt auf Nachhaltigkeit insbesondere bei dem Einsatz von Baustoffen. Der Verwaltungsteil ist als reiner Holzbau in Holzständerbauweise mit Brettstapeldecke vorgesehen. Die restlichen Hallenteile werden durch Leimbinder überspannt, die auf Holzstützen und auf FT- Stahlbetonstützen lagern. Die Holzstützen stehen dabei auf einem Stahlbetonsockel, der den Anprallschutz für Fahrzeuge gewährleistet.
Aufgrund des schädlichen Salzeintrags wird bei der Konstruktion der Salzhalle weitestgehend auf Stahlbeton verzichtet und bis auf den Anprallsockel und die Brandwand hauptsächlich Holz als Baumaterial verwendet. Die Stahlbetonflächen werden im Innenraum mit Holz verkleidet.
Gebäudehülle
Die Fassade besteht vorwiegend aus einer hinterlüfteten Holzschalung mit sägerauhen Fichtenbrettern.
Die Dachdeckung wird bei der Nordhalle durch Metallsandwichpaneele in unterschiedlichen Dämmstärken gebildet. Bei der Südhalle besteht die Dachdeckung aus Trapezblech.