Auftraggeber:
Stadt Philippsburg
Wettbewerb:
Begrenzt offener Realisierungswettbewerb
- 3. Preis
Projektzeiten:
Planung: 2004
Städtebau
Eine neue Fußwegverbindung („Rathausgasse") zwischen Rote-Tor-Straße Nr. 6 und Schlossstraße hebt die isolierte Lage der Flächen zwischen Rathaus und der Kirche St. Maria auf, das Rathaus wird vernetzt mit der Platzfolge: Marktplatz, Ile-de-Re-Platz und Kirchgarten. Das Wettbewerbsgrundstück und die angrenzenden Flächen werden in drei Bereiche strukturiert:
1. Die Grundstücksflächen nördlich der neuen Rathausgasse werden soweit als möglich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht als gestaltete Grünfläche mit Kirchgarten, Spielplatz, Cafe-Freifläche etc.
2. Für die westlichen Grundstücksflächen wird eine Ergänzung der Wohnbebauung vorgeschlagen, dabei werden Btrg, TG-Abfahrt und Cafe in die Bebauung integriert.
3. Das Rathaus wird kompakt auf dem östlichen Grundstücksbereich entwickelt, es erhält von drei Seiten (neue Rathausgasse, Rote-Tor-Straße, Engelstraße) öffentliche Zugänge, die oberirdischen Stellplätze werden auf das notwendige Maß reduziert.
Rathaus
Alt und Neu Die Rathauserweiterung wird als deutlich neu erkennbarer Baukörper neben das historische Gebäudeensemble gestellt und über eine „Glasfuge" angebunden, die als gemeinsame Erschließungshalle dient. Dadurch können sowohl im Außenraum, als auch im Innenraum Alt und Neu erlebt werden. In der Höhenentwicklung tritt der neue Baukörper zurück, damit dem zu restaurierenden Verwaltungsbau die historische Bedeutung belassen wird.
Organisation
Die eng neben das historische Rathaus gestellte Erweiterung mit der gemeinsamen Halle ermöglicht die Realisierung eines offenen, bürgernahen Rathauses der kurzen Wege. Über drei Eingänge in die zentrale Halle wird als erster Anlaufpunkt das Bürgerbüro erreicht: Die Halle dient als großzügiges Foyer mit Wartebereich für das Bürgerbüro, möglich sind städtische Veranstaltungen, Ausstellungen. Ein begrünter Innenhof erhöht die Aufenthaltsqualität des Foyers und belichtet die Flurbereiche des Neubaus. Der Altbau wird mit dem Neubau im EG und OG jeweils zweifach angebunden; dadurch können alle Bereiche des Altbaus behindertengerecht auf kurzen Wegen erreicht werden, ein Rundweg durch Alt- und Neubau wird ermöglicht. Die Eingriffe in die Grundrissstruktur des denkmalgeschützten Bestandes sind minimal, der Aufzug im Altbau wäre nur für das DG notwendig. Durch die kompakte Organisation kann auf Änderungen in der Verwaltungsstruktur flexibel reagiert werden.
Sitzungssaal
Der unterteilbare Sitzungssaal kann auch außerhalb der Öffnungszeiten des Rathauses gemeinsam mit Halle, Foyer und WC-Bereich betrieben werden, da der komplette Verwaltungsbereich zur Halle hin abschließbar ist.
Tragwerk + Material
Der neue Gebäudeteil wird als Brücke über die Tiefgarage in Stahlbeton konstruiert, die TG wird dadurch nicht zusätzlich belastet. Die Fassaden- und Dachbekleidung aus altstadtgerechten Kupfertafeln verleiht dem neuen Baukörper ein ruhiges, homogenes Erscheinungsbild. Im Innenausbau sind werthaltige Materialien wie geölte Eiche, steingraue Zementflächen und helle Putzflächen vorgesehen. Die kompakte Bauweise lässt eine günstige Erstellung und einen wirtschaftlichen Betrieb erwarten.
Aus der Preisgerichtsbeurteilung
"Die Rathauserweiterung formt einen kleinen Innenhof und dockt mit einer zurückgesetzten Glashalle an das alte Rathaus an. Auf diese Weise entsteht ein Ensemble aus Kirche, altem Rathaus, eingeschossigen Wohnhäusern und der gläserenen Rathauserweiterung ... Insgesamt ist der Entwurf ein konsequenter, klarer, zeitgemäßer und sympatischer Beitrag zur gestellten Aufgabe."
Veröffentlichung
Wettbewerbe Aktuell 05/2004