Adresse:
Industriestraße 47/49
87448 Waltenhofen
Auftraggeber:
Gemeinde Waltenhofen
Beauftragte Leistung:
Machbarkeitsstudie
Objektplanung Gebäude und Innenräume LPH 3-8 HOAI
Projektzeiten:
Planung: ab 10/2023
Bauzeit: 04/2024-12/2024
Projektgröße:
BRI: 1.116 m3
BGF: 307 m2
NRF: 232 m2
Projektbeteiligte:
Tragwerksplanung:
IHW Ingenieure GmbH & Co. KG, Kempten
HLS-Planung:
IBDG Ingenieurbüro für Haustechnik GmbH, Waltenhofen
Elektro-Planung:
EPW Elektroplanung Wohlfahrt, Börwang
Freianlagenplanung:
Geiger & Waltner Landschaftsarchitekten GmbH, Kempten
Brandschutzplanung:
Haug & Partner – Beratende Ingenieure mbB, Wertach
Ausgangslage und Standort
Um dem steigenden Bedarf an Plätzen für schulpflichtige Kinder gerecht zu werden, ist ein neuer Erweiterungsbau der Grundschule Hegge bei Waltenhofen entstanden. Vor dem Hintergrund, dass die bestehende Schulanlage bereits als Grenzbebauung errichtet wurde und die vorhandenen Freiflächen keinen Raum für direkte Erweiterungen bieten, sind keine Anbauten oder Aufstockungen im Bestand möglich. Die Entwurfsaufgabe konnte nur durch ein Solitärgebäude gelöst werden.
Der Neubau ist im südlichen Bereich des Grundstücks als räumlicher Abschluss in einer bisher ungenutzten Hangfläche positioniert. Er fügt sich harmonisch in den vorhandenen städtebaulichen Kontext ein. Die Erweiterung besteht aus zwei Klassenräumen, Garderoben, Nebenräumen und Sanitäranlagen. Im Zuge der Planungen wurden außerdem die direkt angrenzenden Außenanlagen neugestaltet. Neben der Erneuerung des Pflasterbelags und der Integration von Pflanzbeeten wurden außerdem Sitzflächen rund um den neuen Pausenhof errichtet.
Gebäudekonzept
Bei dem zweigeschossigen Gebäude handelt es sich um einen teilweise ins Erdreich eingegrabenen Baukörper. Die erdberührten Bauteile und das Erdgeschoss sind in Stahlbeton ausgeführt. Das darüberliegende Obergeschoss hingegen ist in Holz-Massivbauweise mit abschließendem Holz-Dachtragwerk gefertigt. Nach außen hin zeigt sich das Gebäude übergreifend in einer durchlaufenden Plattenfassade und orientiert sich damit am umliegenden Bestand.
Indem das Erdgeschoss leicht zurückspringt, erhält der Erweiterungsbau im Eingangsbereich ein Vordach und bietet dadurch einen schützenden und trockenen Bereich beim Ankommen. In Anlehnung an den Bestand sind die Fensterflächen in ein größeres öffenbares Element und ein geschlossenes Oberlicht gegliedert. Breite Fensterbänder in den Klassenzimmern sorgen für eine ausreichende Belichtung der Unterrichtsräume, während in den Nebenräumen durch kleinere Öffnungen bewusste Durch- und Einblicke geschaffen werden. Der außenliegende Sonnenschutz ist als Rafflammellenstore vorgesehen.
Material- und Innenraumkonzept
Die tragenden, aussteifenden Innenwände sind in Stahlbeton mit Sichtbetonanforderung ausgeführt. Die sichtbaren Holzoberflächen im Obergeschoss tragen ergänzend zu einem warmen Raumklima bei. Die Einbaumöbel in den Klassenräumen sowie die Garderoben sind außerdem in Holz gefertigt. Als wiederkehrende Farbe wird die Stahlbeton- und Holzoptik durch einen belebenden Farbtupfer optisch ergänzt. Im Foyer- und im Flurbereich sind nach diesem Konzept rote Werksteinplatten verlegt und die Nassbereiche in rötlichen Fliesen halbhoch an den Wänden gefliest. Auch die Schrankmöbel in den Klassenräumen sind elementweise in roter Beschichtung hervorgehoben. Der übrige Innenausbau verhält sich zurückhaltend, aber dennoch hochwertig und erzeugt ergänzend eine harmonische und lebendige Lernatmosphäre. Die abgehängten, akustisch wirksamen Holzlochdecken, die hölzernen Laibungsbretter an den Fenstern und die offene Fertigteiltreppe mit einer sichtbaren Holzwand als Trennung in der Mitte vervollständigen den Gesamteindruck.