Aufgabenstellung

Es galt bei dem Umzug der Bestandspraxis von der Rathausstraße 7 in das neue Gesundheitsforum in die Rathausstraße 1 sowohl die Funktionalität des Praxisalltags als auch die Ästhetik Einzug halten zu lassen. Neben Beachtung der aktuellen Hygienestandards und Richtlinien, sollte der Grundriss der Praxis so strukturiert werden, dass, durch eine mit der Bauherrschaft präzise abgestimmte Raum- und Funktionsplanung, ein koordinierter und effizienter Betriebsablauf gewährleistet wird.

Der hohe Stellenwert einer ruhigen, ordentlichen und freundlichen Atmosphäre an einem so sensibel wahrgenommenen Ort wie der Praxis soll durch die Form- und Materialgebung unterstrichen werden.

Innenraumgestaltung

Bereits bei dem Betreten der Praxis werden dem Patienten durch die Holzoberflächen intuitiv jene Bereiche visuell hervorgehoben, welche während seines Besuches relevant sind.

So bildet der Empfangstresen gemeinsam mit der Holzlamellen-bekleideten Wand des Backoffice den zentralen Kern der Praxis, von welchem alle Abläufe und Informationen ein und aus gehen. Die abgerundete Formgebung des Tresens unterstreicht die fließende Arbeitsweise der Praxis und leitet den Besucher in die Richtung des Wartebereichs und den Behandlungsräumen.

Die Grundidee eines sich aus der Wand herauslösenden Einbaumöbels aus Holz wird im Wartebereich durch die Sitznische erneut aufgegriffen und durch einen integrierten Einbauschrank mit Wasserspender erweitert. Gegenüber der Sitznische können Praxis-Informationen vom Monitor oder der magnetischen Wandfläche entnommen werden.

In den Behandlungszimmern wird das Materialkonzept fortgeführt. Die Holztüren mit seitlichem opaken Glaselement zu den Fluren weisen den Weg und stehen im Kontrast zu den weißen, raumhohen Einbauschränken. Diese dienen ausschließlich der Nutzung des Arztes und treten für den Besucher visuell in den Hintergrund.

Insbesondere im Behandlungsraum 4, in welchem sich das Akutregal mit diversen Instrumenten befindet, ist eine zurückhaltende Gestaltung in Verbindung mit dem präzisen abgestimmten Ablauf eines Eingriffs von hoher Bedeutung.

Die lange Flurzone wird durch zwei sich aus der Wand herauslösenden Wellenbrechern strukturiert. Auch hier wird die Holzlamellen-Bekleidung sowie die Formgebung des Tresens aufgegriffen und dient der Ablage von Informationsmaterial. Zwei Nischen aus Holz bieten zusätzliche Sitzmöglichkeiten während des Wartens.