Adresse:
Leonhardstraße 17
87437 Kempten
Auftraggeber:
Sozialbau Kempten Wohnungs- und Städtebau GmbH
Beauftragte Leistung:
Objektplanung Gebäude und Innenräume LPH 1-9
Projektzeiten:
Planung: ab 02/2023
Bauzeit: 02/2024-12/2024
Projektgröße:
BGF: 2.425 m2
BRI: 8.322 m3
NUF: 1.892 m2
Projektbeteiligte:
Tragwerksplanung:
Konstruktionsgruppe Bauen AG, Kempten
HLS-Planung:
KTO engineering GmbH & Co. KG, Bad Grönenbach
Elektro-Planung:
EPW Elektroplanung Wohlfahrt, Börwang
Bauphysik:
Ingenieurbüro für Bauphysik Horstmann+Berger, Altensteig
Brandschutzplanung:
Anwander-Waldmann GmbH & Co. KG, Sulzberg
Ausgangslage
Auf dem ehemaligen Gelände der Firma Saurer Allma entsteht ein modernes Kreativquartier. Das Projekt setzt auf die energetische Sanierung der Bestandsgebäude sowie eine umfassende Umnutzung der Verwaltungs- und Mehrzweckgebäude. Dabei soll das Areal zu einem lebendigen Zentrum für Büro- und Atelierräume umgestaltet werden, wobei das städtebauliche Erscheinungsbild der Bestandsgebäude erhalten bleibt.
Gebäudekonzept
Im Rahmen des Umbaus wird das Gelände neu organisiert und die Nutzungsverteilung optimiert. Die Sanierung umfasst sowohl energetische Maßnahmen als auch gestalterische Eingriffe, um eine harmonische Verbindung von Alt und Neu zu schaffen.
Das so genannte F-Gebäude wird attraktiver gestaltet und modernisiert, um es an die aktuellen Anforderungen der Nutzer anzupassen. Das zentrale Winkelgebäude wird auf allen Ebenen neu geplant und durchmischt und teilt sich in insgesamt vier Mieteinheiten und dazugehörige Allgemeinbereiche auf. Das Kellergeschoss dient künftig als Lager-, Archiv- und Technikfläche sowie für Sanitärräume. Die zukünftigen Büroräume sind Sinnbild für ein neues Arbeiten. Im Erdgeschoss und im Obergeschoss entstehen flexibel nutzbare Büroflächen unterschiedlicher Größen, welche einerseits dem Austausch dienen und andererseits ein konzentrierteres Arbeiten ermöglichen. Ein Empfangsbereich mit einem integrierten Café sorgt für eine einladende Atmosphäre und bildet den gemeinschaftlichen Treffpunkt vor Ort. Das südlich gelegene Garagengebäude wird zu modernen Ateliers umgestaltet. Das Raumkonzept sieht zukünftig ebenfalls eine freie und flexible Grundrissgestaltung der Nutzer und Nutzerinnen vor.
Materialität
Ausgehend vom ursprünglichen Erscheinungsbild erhält der Bestandsbau an der Süd- und Ostseite eine Putzfassade. Der Putz wird als rein mineralischer Wärmedämmputz auf Kalk-Basis mit einer Stärke von 10 cm aufgebracht. Als Abschluss zum Quartier ist an der Nord-Westfassade eine witterungsbeständige hinterlüftete Metallfassade geplant.
Die Innenräume werden komplett neu gestaltet. Der Fokus des Umbaus liegt nicht nur auf ästhetischen Aspekten, sondern auch auf der Verbesserung der Raumakustik für ein angenehmes Arbeitsumfeld. Im Inneren konnten die Fliesen sowie der Werksteinbelag im Treppenhaus größtenteils erhalten werden. Das Brandschutzkonzept hat außerdem zum Erhalt der Glasbausteinwände mit beigetragen. In den Büro-, Besprechungs- und Sozialräumen wird ein robuster Sichtestrich eingebaut. Eine Spange aus Glas-Stahl-Trennwänden im Norden schafft die Ergänzung von Einzelräumen.
Energiekonzept und Technik
Die geplanten Sanierungsmaßnahmen zielen darauf ab, die Energieeffizienz der Bestandsgebäude zu verbessern und die bauliche Substanz zu modernisieren. Bestehende Fenster und Türen werden ersetzt und die Außenfassaden der Gebäude neu gedämmt, um heutige Energieverordnungen einzuhalten und den Energieverbrauch allgemein zu minimieren.
Eine moderne, zentrale Wärmeversorgung sorgt für eine effiziente Beheizung der Räumlichkeiten. Die Fußbodenheizung kann in den sommerlichen Monaten zudem auf eine Kühlfunktion umgeschaltet werden. Das Technikkonzept ist am Low-Tech-Prinzip angelehnt. Auf eine Lüftungsanlage konnte verzichtet werden, da die Räume über eine Fensterlüftung be- und entlüftet werden. Der sommerliche Wärmeschutz wird durch einen außenliegenden Sonnenschutz gewährleistet.