Adresse:
Ermengerst-Wiggensbach
(privat)
Auftraggeber:
privat
Beauftragte Leistung:
LPH 1-8 HOAI
Projektzeiten:
Planung: ab 01/2014
Bauzeit: 04/2015 - 04/2016
Projektgröße:
BRI: 1.950 m3
BGF: 420 m2
WF: 230 m2
NF: 155 m2
Energiestandard:
KfW-Effizienzhaus 55 (EnEV 2013)
Primärenergiebedarf 28,3 kWh/(m²·a)
Projektbeteiligte:
Tragwerksplanung:
Ingenieurbüro Lämmle, Wiggensbach
HLS-Planung:
Güttinger Ingenieure, Kempten
Fotografie:
Rainer Retzlaff, Niedersonthofen
Leitidee und Gebäudekonzept
Das Gebäude liegt in der Gemeinde Wiggensbach mit ihrem Ortsteil Ermengerst im Oberallgäu in einer exponierten Ortsrand- und Hanglage. In den Bestandsgebäuden der Nachbarschaft münden alle Gärten ohne Abgrenzungen zur südseitigen landwirtschaftlichen Wiese. Dieser weiche Übergang zwischen Bebauung und Landschaft diente als Leitidee. In der Planung sollte sich das neue Gebäude wie ein Findling in den Wiesenhang einbetten.
Das Wohngeschoss mit seiner vorpatinierten Weißtannenschalung ist auf einem in die Hanglage eingeschobenem Sichtbeton-Sockelgeschoss konzipiert. An den Baukörper ist im Eingangsgeschoss eine dreiseitig um das Gebäude verlaufende Terrasse angelagert. Der wetter- und westwindgeschützte Außenraum auf der Wohnebene mit seinem grandiosen Panoramablick nach Osten ins Illertal bzw. nach Süden und Westen in die Allgäuer Berge und Voralpenhöhenzüge war zentrales Thema bei der Entwurfsgestaltung. Durch die großen Dachüberstände lässt sich die Terrasse auch bei den häufig vorherrschenden frischen Windverhältnissen auf dem Grundstück optimal nutzen. Innen- und Terrassenraum verbinden sich zu einem großzügigen Raumkontinuum.
Im oberen Wohngeschoss sind neben dem Eingangsbereich und angeschlossener Garage ein offener Koch- und Essbereich und eine Rückzugs-Wohnraum angeordnet. Im Sockelgeschoss befinden, sich erschlossen von einen einem Schrankflur, das Elternschlafzimmer mit Elternbad mit Sauna, ein Gästezimmer, zwei Kinderzimmer mit Kinderbad und unter der Garage der Technik-, Lager- und Hauswirtschaftsbereich.
Materialität
Das Sockelgeschoss des Gebäudes ist als Massivkonstruktion mit Außenwänden aus Sichtbeton-Thermowänden und Innenwänden aus Schalldämmziegeln konzipiert.
Im Obergeschoss ist eine Mischung aus konventionellen Holzständerwänden und Holzbalkendecken sowie Fertigteil-Rippendecken mit KVH mit unterseitigen Lärchenholz-Dreischichtplatten an den Auskragungen der Balkon- und Dachuntersichten eingesetzt worden.
Im Außenbereich wurden die wettergeschützten Bereiche der Fassade und Fenster in Lärchenholz mit Lärchenöl eingelassen. Im Laufe der Zeit werden diese Oberflächen durch die Sonneneinstrahlung anfeuern und einen warmen leicht rötlichen Naturholzfarbton entwickeln. Im Kontrast dazu, sind die bewitterten Fassaden bereits mit vorvergrauten sägerauhen Weißtannenbrettern verkleidet worden. An diesen Fassaden wird sich eine natürliche graue Patina einstellen.
Im Innenbereich ist durchgängig ein ausgewogenes, minimalistisches Zusammenspiel von geölten Lärchenholzoberflächen an Türen, Einbaumöbeln und Dielenböden mit hellgrauen Zementböden und weißen Spachteloberflächen konzipiert worden.
Energie
Die Wärmeerzeugung erfolgt mit Holz-Pellets-Brennwertkessel, die Raumerwärmung mittels Fußbodenheizung.