Adresse:
Wiggensbach
(privat)
Auftraggeber:
privat
Architekturpreis:
Holzbaupreis Allgäu 2005
- Preisträger
Baupreis Allgäu 2009: ausgewähltes Projekt
Beauftragte Leistung:
LPH 1-8 HOAI
Projektzeiten:
Planung: ab 08/2003
Bauzeit: 03/2004 - 12/2004
Projektgröße:
BRI: 1.233 m3
BGF: 413 m2
Wohnfläche: 211 m2
Projektbeteiligte:
Tragwerksplanung:
Herz & Lang GmbH, Weitnau
Fotografie:
Rainer Retzlaff, Niedersonthofen
F64 Architekten
Leitidee und Gebäudekonzept
Das Baugrundstück befindet sich in süd-östlicher Ortsrandlage von Wiggensbach. Entgegen den Vorgaben (Traufhöhe 3,60 m) im Bebauungsplan konnte die Genehmigungsbehörde davon überzeugt werden, dass durch geschickte Einfügung in die Topografie eine höhere städtebauliche und funktionale Qualität entsteht:
Unter Wahrung der Maßstäblichkeit im Quartier sind zwei Vollgeschosse möglich. Dadurch entsteht ein ruhiger Baukörper ohne Gaupen. Die selbstverständliche Erschließung und die Wohnebene mit ebenerdiger Terrasse befinden sich auf gleichem Niveau.
Materialität
Die Formensprache des Gebäudes bezieht sich auf die regionale Holzbautradition. Durch die präzise, eigenständige Ausformulierung der Dachränder, durch die großzügigen Fenster und durch die genau gefügten Gebäudeausschnitte entsteht ein skulptural gegliederter Baukörper mit gestalterisch unaufdringlicher Gesamterscheinung und hoher Eleganz.
Innere Organisation
Den freiräumlichen Bedingungen des Grundstücks folgend orientieren sich alle Aufenthaltsräume nach Süd-Osten zur Gartenseite. Ein überdachter und farbig akzentuierter Eingangsbereich erschließt im Erdgeschoss den Wohnbereich und das Gastzimmer. Über eine Schleuse ist die Garage direkt angebunden. Das Obergeschoss bietet vier gleich dimensionierte (und damit variable) Individualräume.
Konstruktion
Über der massiv ausgebildeten Unterkellerung steht ein konventioneller aus heimischem Holz errichteter Holzständerbau, bei dem vor allem auf die technisch optimierte Detailausbildung und einen konstruktiven Holzschutz geachtet wurden. Baubiologisch unbedenkliche Materialien, die hochwärmegedämmte Gebäudehülle und die ausschließlich CO²-neutrale Beheizung (Scheitholzkessel + Solarnutzung) ergeben ein einfaches und effizientes Ökologie- und Energiekonzept.
Urteil der Jury Holzbaupreis 2005
"Die einfache Formensprache bezieht sich auf die regionale Holzbautradition. Die Detaillierung der Dachüberstände und des Eingangsbereiches weisen es dennoch als zeitgemäßes Gebäude aus. Hinsichtlich regionaler Wertschöpfung und Energiekonzept ist das Gebäude vorbildlich."
Veröffentlichungen
Friedrich Grimm, Die besten Einfamilienhäuser aus Holz, Callwey, 2007
architekturforum kempten, P001-P058 Architektur im Allgäu 1990-2005, Kunstverlag Josef Fink, 2006
Architekturforum Kempten, Baupreis Allgäu 2009, Die Projekte, Kempten, 2009