Auftraggeber:
Gemeinde Samedan (Schweiz)
Wettbewerb:
öffentlicher Projektwettbewerb im zweistufigen Verfahren
Projektzeiten:
Planung: 2008
Projektbeteiligte:
Arbeitsgemeinschaft mit Dr. Schütz Ingenieure, Kempten - Tragwerksplanung
Entwurfsplanung
Der schlanke Stahlbetonquerschnitt überspannt den Inn und die Engadinstrasse mit einer sanft geschwungenen Bogenform. Er verlässt dabei den vorgesehenen Perimeter, weil die Alternativen innerhalb desselbigen zu deutlich größerem baulichen Aufwand und wesentlich schlechterer Verkehrsanbindung führen würden. An der gewählten Position schafft die Brücke in Grund- und Aufriss eine schlüssige, direkte und somit bequeme Verbindung, vor allem hinsichtlich des wesentlichen Verkehrsstroms vom Bahnhof, über die Brücke, zum südlichen Ortsteil - und vice versa. Das Niveau der Fahrbahn bindet dorfseitig an den Dammweg an, entwickelt sich mit sanfter Steigung zum Hochpunkt über der Engadinstrasse, und fällt dann sacht auf das Geländeniveau am Kreisel Cho d'Punt. An beiden Widerlagern nimmt sie Bezüge der Umgebung auf und bindet sich ein in das gegebene Wegesystem.
Statisch-konstruktives Konzept
Die gewählte konstruktive Lösung stellt einen robusten Durchlaufträger dar, in Längsrichtung vorgespannt und integral mit dem Baugrund verbunden. Wartungsintensive Fugen an den Lagern werden vermieden. Durch die im Grundriss gleichmäßige gekrümmte Form wird der asymmetrische Querschnitt sinnvoll, da die Torsions-beanspruchung aus dem Querschnitt nahezu im Gleichgewicht mit der gegengerichteten Torsion des Trägers aus der Kreisform steht. Zum Einen kann durch die gewählte Querschnittsform das Tragwerk über die Fahrbahn gelegt werden, was für die zu überbrückende Höhe sehr günstig ist, zum Anderen kann auf der Südseite die Sonneneinstrahlung nahezu ungehindert "eingefangen" werden, was zu einem schnellen Abtauen führt und deshalb im Besonderen der Verkehrssicherheit dient. Das dadurch realisierbare Längsgefälle beträgt auf der Westseite 6 % und auf der Ostseite 7,25 %.
Die Brücke erfüllt die funktionalen Anforderungen mit einem Minimum an baulichem Aufwand. In ihrer Selbstverständlichkeit bindet sie sich sensibel in die reizvolle Landschaft ein und setzt gleichzeitig ein spezifisches Zeichen an dem besonderen Ort.