Auftraggeber:
Stadt Kempten
Wettbewerb:
Einladungswettbewerb
Projektzeiten:
Planung: 2010
Projektbeteiligte:
Freianlagenplanung:
Marita Zinth, Immenstadt
Das neue Oberlinhaus ist als 6-gruppige Kindertagesstätte auf einem räumlich beengten und teilweise stark geneigten Grundstück konzipiert. Grundsätzlich wurde eine zweigeschossige Bauweise gewählt, damit möglichst große Freiflächen entstehen und der herrliche Baumbestand erhalten werden kann.
Die direkte, barrierefreie Erschließung zum Gebäude erfolgt fußläufig über eine überdachte Eingangszone. Eine überschaubare und gefahrlose Hol- und Bringzone für Kraftfahrzeuge liegt direkt neben dem Zugangsweg auf dem eigenen Grundstück.
Das Gebäude wird intern über ein zweigeschossiges Foyer erschlossen.
Alle Gruppenräume und Aufenthaltsräume von Kinderkrippe, Kindergarten und Kinderhort sollen gleichwertige Qualitäten durch Ausrichtung nach Südosten erhalten.
Die klare räumliche Trennung zwischen Kinderkrippe und Kindergarten erleichtert Betriebsabläufe im Kinderhaus. Übersichtliche Erschließungsbereiche und farblich akzentuiert gestaltete Garderobenbereiche, die direkt den jeweiligen Gruppen zugeordnet sind, schaffen eine Adressbildung für die Kinder und erleichtern die Orientierung.
Der Mehrzweckraum und der Speiseraum sind dem Foyer angelagert und ermöglichen flexible, öffenbare Raumkonfigurationen für Feste und sonstige Veranstaltungen im Kinderhaus.
Trotz der Zweigeschossigkeit sind alle Gruppenräume durch den Anschluss an die Hanglage direkt differenzierten Freibereichen zugeordnet. Die Kinder aus den Kinderkrippengruppen im Erdgeschoss und die Kindergarten-/Kinderhortgruppen im Obergeschoss gelangen entweder direkt aus den Gruppenräumen über eine zwischengelagerte geschützte Terrassen- bzw. Loggiazone oder über Schleusen zu den jeweiligen Gartenbereichen. Im Obergeschoss wird zudem der notwendige zweite Rettungsweg über die Loggia gewährleistet.
Das Gebäude ist mit orangefarbenen Zementschindeln eingekleidet. Durch die frische Farbigkeit kann sich das neue zweigeschossige Kinderhaus gegen die graublassen Großvolumina der Nachbarbebauung behaupten. Die Loggien mit ihren Schiebeelementen bilden einen wandelbaren, wettergeschützten Freibereich und geben dem kubischen Baukörper eine gewisse Weichheit.
Wesentliche Elemente zur Erreichung des Passivhausstandards sind die energetisch und wirtschaftlich günstige Kompaktheit, der hohe Dämmstandard, ein regenerativer Primärenergieträger, sowie die Südostorientierung der Gruppen- und Aufenthaltsräume verbunden mit solaren Energieeinträgen im Winter und Verschattung durch die Loggiakragplatten als sommerlicher Wärmeschutz.