Städtebauliche Neuordnung und Landschaftsplanung des Klinikbereichs Safranberg und angrenzende Flächen, Städtebaulicher Realisierungswettbewerb

    Auftraggeber:

    Stadt Ulm

    Wettbewerb:

    Städtebaulicher Realisierungswettbewerb

    Projektzeiten:

    Planung: 2010

    Projektbeteiligte:

    in Arbeitsgemeinschaft mit:

    Lohrer Hochrein Landschaftsarchitekten, München

    Neues Wohnen am Safranberg

    Die besondere Qualität des Ortes wird durch die Einbettung der Neubauten in den durchgrünten Talraum gestärkt. Am Hang entstehen zu Zwillingspaaren gruppierte Terrassenhäuser, abgetreppt in der Kleinteiligkeit der nachbarschaftlichen Bebauung, mit Blick über den grünen Talraum. Die Terrassierung ermöglicht ein hohes Maß an Privatheit innerhalb des Geschoßwohnungsbaus mit jeweils direkt zugeordneten Dachterrassen und Gartenflächen. Südlich davon, im etwas flacher werdenden Gelände, entwickeln sich neue Wohnformen, die zur Maßstäblichkeit des ehemaligen Krankenhauses und der Psychiatrie überleiten. Der Talraum und die Biotope bleiben frei von Bebauung, die nach Süden zum Talraum mit einer Promenade abschließt.

     

    Grünvernetzung

    Die am Nordrand des Tals angeordnete Neubebauung ermöglicht ein großzügiges Freihalten des Grünzuges Örlinger Tal. Die wichtige Grünvernetzung von Nordwesten bis hin zur Friedrichsau wird gestärkt und mit einem begleitenden Fuß- und Radweg für die Öffentlichkeit erschlossen. Die Öffnung des Örlinger Baches und eine naturnahe Begleitpflanzung mit artenreichen Säumen schafft auch eine ökologisch wertvolle Verbindung.
    Die Wohnquartiere werden in lockere Haine mit zu erhaltenden Bestandsbäumen und ergänzten Einzelbäumen, mit einem Schwerpunkt an Obstbäumen eingebettet.
    Durch die Höhenabstufung der Gebäude kann die Topografie weitgehend erhalten werden.
    Die Biotope gliedern in ihrem Bestand die Neubebauung.

     

    Erschließung

    Eine neue Erschließungsstraße nördlich des ehemaligen Krankenhauses schafft einen Ringschluss auf den Örlinger-Tal-Weg. Von hier aus werden alle Neubauten und ihre Tiefgaragen erschlossen. Die Querung des Talraums erfolgt nur einmal, bereits oberhalb der Bachfreilegung.
    Für die Psychiatrie verbleibt eine Stichstraße bis zur Tiefgaragenzufahrt.
    Den Talraum begleitet übergeordnet ein neu geführter Fuß- und Radweg, der ab der Bahnunterführung und über die Heidenheimer Straße hinweg an die Bestandswege anschließt.
    Für Fußgänger erschließt ein dichtes Netz an Querverbindungen die Neubauten mit den Bestandsquartieren.

     

    Ruhender Verkehr

    Nur Besucherstellplätze werden oberirdisch angeboten, während alle Wohnungen komfortabel direkt aus den Tiefgaragen erschlossen werden können. Je ein Zwillingspaar der Terrassenhäuser teilt sich eine Tiefgarage, die von der neuen Erschließung ebenerdig durch das Gebäude erschlossen wird.
    Die südlich davon gelegene Wohnanlage verfügt über eine Gemeinschaftsgarage, die durch ihre Gliederung in einzelne Parkbereiche und eine klare Zufahrtsachse in Bauabschnitten hergestellt werden kann. Eine Tiefgarage für die Wohnungen im ehemaligen Krankenhaus wird im Nordosten desselben so in den Hang gebaut, dass eine ebenerdige  Einfahrt von der Vorderseite des Anwesens möglich wird.

     

    Terrassenhäuser

    Individuelles Wohnen in der Gemeinschaft. Die Häuser sind zu Zwillingspaaren kombiniert, deren Erschließung in der ansteigenden Wohngasse liegt. Der Zugang zu allen Wohnungen erfolgt direkt von außen und vermittelt dadurch das Gefühl von individuellem Wohnen, fast schon vom eigenen Haus. Gleichzeitig schaffen die Wohngassen eine gemeinsame Identität, eine überschaubare nachbarschaftliche Nähe. Die jeweils auf Geländeniveau liegenden Wohnungen haben individuelle Gärten, diese binden die benachbarten Häuserpaare zu kleinen Siedlungsteppichen zusammen. Pro Zwillingspaar gibt es eine gemeinsame Tiefgarage mit Lift und Treppenhaus in den oberen Bereich der Wohngasse hinauf. Dadurch werden etwa 50% der Wohnungen barrierefrei erschlossen. Alle anderen sind durch maximal ein Geschoß zum Wohnungseingang erreichbar. Die Zufahrt in die Tiefgarage erfolgt erdgeschossig durch das Gebäude.

     

    Wohnen für alle Generationen

    Ein Mix aus verschieden großen Geschoss- und Maisonnet-wohnungen macht das neue Quartier für alle Generationen interessant. In der Objektplanung kann auf verschiedene Bedürfnisse reagiert werden. Individuelle Gärten, Blickgeschützte große Dachterrassen,die überschaubare Größe der Anlage und das viele Grün außen herum schaffen für  die Wohnungen eine außerordentliche Qualität. In den Erdgeschossen zur Straße und neben der Tiefgarageneinfahrt können sich flexibel der eigenen Wohnung zu schaltbare Ateliers für Hobby und Beruf befinden.

     

    Winkelhäuser

    Die Wohnhäuser im südlichen Baufeld kombinieren alle Vorteile des städtischen Wohnens mit der reizvollen grünen Umgebung des Örlinger Tales: Individueller Geschoßwohnungsbau  mit starken Bezügen zum Freiraum. Raumhohe Verglasungen und große Loggien reagieren auf die parkartige Umgebung. Wie Finger greifen die Landschaftszungen von Norden und Süden zwischen die winkelförmigen Gebäude und ermöglichen eine zweiseitige Orientierung der Wohnungen.  Alle Wohnungen haben räumlich interessante Bezüge in die entstehenden Zwischenräume und in den landschaftlich gestalteten Talraum. Für Autofahrer wird der komfortable Zugang über die Tiefgarage angeboten.  Fußgänger und Radfahrer gelangen über ein verzweigtes Wegenetz durch die neue Anlage  in die Stadt oder zu öffentlichen Verkehrsmitteln an der Heidenheimer Straße. Der westliche Baukörper schirmt die folgenden Gebäude und Zwischenräume vom Lärm der Bahnlinie ab. Da Alle Wohnungen zweiseitig orientiert werden können, kann dort neben passiven Schallschutzmaßnahmen in der Grundriss Gestaltung reagiert werden.

    Bild zum Projekt Wettbewerb Neuordnung Klinikbereich Safranberg, Ulm
    Bild zum Projekt Wettbewerb Neuordnung Klinikbereich Safranberg, Ulm
    Bild zum Projekt Wettbewerb Neuordnung Klinikbereich Safranberg, Ulm
    Bild zum Projekt Wettbewerb Neuordnung Klinikbereich Safranberg, Ulm
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