Auftraggeber:
Landkreis Biberach
Wettbewerb:
Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb - 1. Rang und Zuschlag
Projektbeteiligte:
Landschaftsarchitekt:
Geiger & Waltner Landschaftsarchitekten, Kempten
Mitwirkung Tragwerksplanung:
Merz Kley Partner, Dornbirn
Mitwirkung Energieberatung:
Herz & Lang, Weitnau
Mitwirkung Brandschutz:
Anwander, Sulzberg
An der Eingangssituation zum Kreis-Berufsschulzentrum entsteht ein neues Schülerwohnheim für 170 Bewohner. Gemeinschaft und private Rückzugsmöglichkeit zugleich prägen die Identität und den Alltag der hier lernenden und lebenden Jugendlichen, jungen Erwachsenen sowie der Wohnheimmitarbeiter.
Städtebau
Der eigenständige Baukörper positioniert sich am Zugang zum Kreis-Berufsschulzentrum und ist neuer Eck- und Orientierungspunkt. Der neue Baustein nimmt Fluchten der bestehenden Bebauung auf und schließt zusammen mit dem langen straßenbegleitenden Schulgebäude den Campus ab. Er gibt ihm ein unverwechselbares Erscheinungsbild.
Architektur
Das Konzept sieht einen quadratischen Baukörper mit Innenhof vor. Durch einen betont in der Fassade zurückgesetzten, gedeckten Eingangsbereich betritt man das Gebäude. Ein allseitig offener Gemeinschaftsbereich schafft Transparenz und Weite. Es entsteht eine starke Verbindung zwischen öffentlichem Raum und zentralem Freibereich. Die Großzügigkeit des Raumes und die vertikale Auflösung durch einen zentralen, großzügigen Innenhof lässt vielseitige Blickbeziehungen entstehen. Balkone ermöglichen zusätzlich den Austritt ins Freie auf allen Ebenen.
Im Sockelgeschoss sind Gemeinschafts- und Verwaltungsbereiche organisiert. In den fünf Obergeschossen befinden sich die Wohnbereiche. Die privaten Zimmer sind nach außen orientiert. Gemeinschaftsbereiche wenden sich nach innen zum geschützten Innenhof mit Aufenthaltsqualität. Der besonnte Hof ist die Mitte der Gemeinschaft und zentraler Ort der Begegnung.
Bauweise
Das Gebäude ist als Mischbauweise konzipiert. Keller und Erdgeschoß werden als massiver Sockel in Ortbetonbauweise erstellt. Ebenso die beiden Kerne der Treppenhäuser. Sie bilden das statische Rückgrat für den Holzbau.
Auf den massiven „Tisch“ werden die Wohngeschoße in Holzmodulbauweise gestellt. Die einzelnen Zimmereinheiten sind als Massivholzmodule bereits vollständig im Werk vorgefertigt und werden auf der Baustelle nur noch zusammengestellt und aufgestapelt.
Gerade für ein Wohnheim mit gleichen Einheiten bietet sich die handwerklich vorgefertigte Modulbauweise mit Außenwandelementen als wirtschaftliche Option an.
Nachhaltigkeit
Das Projekt ist als Passivhaus konzipiert. Erreicht wird dies durch eine gut gedämmte Gebäudehülle, Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung und effiziente regenerative Energieerzeugung für Heizen und Kühlen. Im Passivhaus werden die vorhandenen Energien wie Sonnenenergie, Erdwärme sowie die Abwärme aus den internen Nutzungen und den Personen im Gebäude optimal genutzt.