Auftraggeber:
Wohnen am Hofgarten GbR,
die Sozialbau, Kempten
und BSG-Allgäu
Wettbewerb:
2-stufiges Wettbewerbsverfahren - 1. Preis
Projektbeteiligte:
Tragwerksplanung:
Ingenieurbüro Hartmann & Walter, Kempten
HLS-Planung:
Ingenieurbüro Güttinger, Kempten
Elektro-Planung:
Ingenieurbüro Lippert, Kempten
Bodengutachten:
ICP Geologen, Altusried
Freianlagenplanung:
realgrün Landschaftsarchitekten, München
Fotografie:
Florian Wendel, Waltenhofen
Leitidee
Mit dem neuen Quartier wird eine lesbare Identität des Ortes unter besonderer Berücksichtigung der stadträumlich sensiblen Lage am Hofgarten geschaffen. Das Gartenmotiv ist eine Referenz an die ehemals vorhandenen Klostergartenstrukturen. Es geht um die selbstverständliche Einfügung in den heterogenen Kontext. Die Vorzüge parkartiger Großzügigkeit und stadträumlicher Fassung werden verbunden mit den Qualitäten privater Wohn- und Freiraumflächen, die nicht Widerpart sondern Ergänzung der öffentlichen und halböffentlichen Bereiche sind. Der Haustyp der Stadtvilla wird neu interpretiert.
Struktur
Ein zunächst strenges Ordnungssystem im Maßstab der kleinteiligen Baustruktur der Stiftsstadt definiert kleinste Module für die neue Bebauung. Durch Weglassen oder Verschieben von Baukörpern entstehen Freiflächen unterschiedlicher räumlicher Ausprägung, durch lineare Addition von Baukörpern wird der Bezug zur Dimension der Neustadt-Bebauung hergestellt. Aufgrund der klein parzellierten Struktur lässt sich das Quartier in variablen Bauabschnitten entwickeln.
Gebäude
Die Baukörper werden durch plastische Modellierung optimiert hinsichtlich individueller Orientierung der Wohnungen bei Einhaltung der Abstandsflächen und maximaler Dichte. Verschiedene Wohnformen werden integriert, wie Reihenhäuser, Maisonetten, Geschosswohnungen, Penthäusern oder altengerechte Wohnungen. Es entsteht ein modulares Hauskonzept mit vielen Variationen.
Freiraum und Erschließung
In integraler Ergänzung der Baustrukturen wird der Freiraum gestaltet mit Feldern unterschiedlicher räumlicher Ausrichtung, Ausformung und Funktion. Quervernetzende Gassen erschließen die Häuser von der privaten Wohnstrasse an der Herrenstraße. Sie weiten sich auf zu halböffentlichen Quartiersplätzen und Spielflächen, gefasst von blickdichten Hecken und Obstspalieren, welche die privaten Gartenzonen abschirmen. Die abwechslungsreiche, offene Raumstruktur stiftet Identität und ermöglicht Kommunikation. Als prägendes quartierbezogenes Gestaltungselement des Freiraums werden mittelgroße Obstgehölze gepflanzt. Sie stehen im spannungsvollen Kontrast zum schützenswerten imposanten Baumbestand, welcher in das Freiflächen- und Erschließungskonzept integriert ist und das neue Quartier selbstverständlich in den übergeordneten Kontext des Hofgartens und das angrenzende stadträumliche Gefüge einbindet.